Psychologische Astrologie
Die psychologische Astrologie hat zum Ziel, den Menschen mit seinem individuellen Verhalten zu beschreiben. Sie entstand aus der klassischen Astrologie, basiert jedoch auf einem grundsätzlich anderen Denkansatz: Der Mensch mit seinem eigenen Willen steht im Mittelpunkt und ist nicht bedingungslos seinem Schicksal ausgeliefert. Zwar kann er sein Horoskop nicht ändern, hat jedoch die Wahl, auf welche Art er eine astrologische Konstellation zum Ausdruck bringen will. Daher bemüht sich die psychologische Astrologie auch um Wertfreiheit und nimmt vom "Schwarz/Weiss-Denken" der klassischen Astrologie Abstand. Es gibt keine Einteilung in gute und schlechte astrologische Einflüsse. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass alles zwei Seiten hat, eine Licht- und eine Schattenseite. Entsprechend kann ein und dieselbe Konstellation vom Menschen positiv oder auch negativ erfahren werden.
„Der große Unterschied zwischen der Astrologie und anderen Wissenschaften besteht darin, daß die Astrologie sich nicht mit den Fakten, sondern mit den tiefer liegenden Dingen beschäftigt.“
Henry Miller (1891-1980)
Förderung der Selbsterkenntnis
Psychologische Astrologie ist eine wertvolle Hilfe, unsere Talente und Fähigkeiten zu erkennen. Das individuelle Horoskop spiegelt mit Exaktheit wider, was wir brauchen, um uns wohlzufühlen und uns optimal zu entwickeln. Sind wir z.B. ein Morgentyp, ist es sinnvoll, unseren Alltag darauf abzustimmen und es bringt uns herzlich wenig, uns einzureden, es ließe sich doch viel besser am Abend arbeiten. Dem Nachtmenschen zu suggerieren, es sei nicht gesund, lange über seinen Aufgaben zu sitzen, nutzt ihm ebenfalls wenig. Jeder von uns hat seinen ganz persönlichen Rhythmus. Es gibt aber auch Lebensphasen, in denen wir nicht genug spüren, was uns entspricht. Hier kann die psychologische Astrologie oft entscheidende Anregungen geben.
Sich selber besser verstehen
Die psychologische Astrologie beschäftigt sich nicht vordergründig damit, „wer zu wem passt”, sondern regt uns dazu an, die Interaktionen in unseren Beziehungen besser zu verstehen und sie dann eigenverantwortlich zu steuern. Wer sich selbst besser verstehen will, kann durch die psychologische Astrologie wertvolle Erkenntnisse erlangen. Warum wünscht sich ein astrologisch "Feuer-betonter" Mensch aktive Unternehmungen mit seinem/r Liebsten, während der "Erd-betonte" Typ sich eher nach ruhigen Stunden in vertrauter Umgebung mit dem Partner sehnt? Das erklärt uns die astrologische Lehre der vier Elemente.
Das Puzzle der astrologischen Psyche
Astrologie zu lernen, ähnelt dem Erlernen einer Fremdsprache. Will man sich eine neue Sprache aneignen, so reicht es nicht aus, sich nur Vokabeln und Grammatik einzuprägen. Vielfältige und lebendige Übungen sind unbedingt erforderlich, um fliessend sprechen zu lernen. Mit der Astrologie verhält es sich ähnlich. Möchte man ein Horoskop „zum Sprechen bringen“, wird es nicht genügen, sich lediglich astrologisches Wissen über die entsprechende Symbolik und ihre Kombinationsregeln anzueignen. Das eigentliche Studium der Astrologie beginnt erst mit der ganzheitlichen Deutung, also mit der Vernetzung aller Horoskop Faktoren.
Potenziale erkennen
Das Horoskop erlaubt es dem Astrologen bei seinem Gegenüber eine besondere Aufmerksamkeit für vorhandene, jedoch vielleicht schlummernde Talente zu wecken. Es ermöglicht ihm aber auch, dessen Konflikte und Abgründe anzusprechen, ohne unangenehme Empfindungen bei diesem zu provozieren. Zu jeder dunklen Seite des Symbols gehört aber immer auch eine lichte Seite, als ein Appell zum Fortschritt. Auf diese Weise führen die astrologischen Symbole nach innen, zu uns selbst, machen uns Lebensvorschläge, motivieren uns ohne einzuengen.
In gemeinsamen Sitzungen können zum Beispiel folgende Fragen erörtert werden:
- Welche Fähigkeiten und Talente habe ich? Was hindert mich, diese zum Ausdruck zu bringen?
- Welches ist meine Grundveranlagung, mein Temperament, meine eigene Wahrnehmung und wie kann ich meiner individuellen Natur gemäss leben?
- Was liegt hinter sich wiederholenden Konflikten und Schwierigkeiten?
- Welches sind alte Muster, wie kann ich sie erkennen und daran arbeiten diese aufzulösen?
- Wie kann ich mich selbst besser unterstützen und meinen eigenen Bedürfnissen gerecht werden?
- Wohin geht mein Weg, meine Entwicklung?
- Wie kann ich eine eventuelle Krise als Aufforderung und Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung nutzen?
- Welche Themen und Bereiche sind im Moment besonders beleuchtet?
- Welche Energien sind angeregt und mit welchen Teilen in meinem Innern soll ich mich zur Zeit auseinandersetzen?
- Wie kann ich mich bewusst auf die jetzige Zeitqualität einstellen und welche Herausforderungen stehen an?
Horoskop
Ein Horoskop oder Horoskopbild ist die graphische Darstellung der Planetenkonstellation zu einem bestimmten Zeitpunkt. Das Wort "Horoskop" bedeutet "Stundenschau". Ein Geburtshoroskop zeigt die Stellungen der Sonne, des Mondes und üblicherweise der acht erdnahen Planeten zur Geburtszeit und aus der Sicht des Geburtsortes. Ein Horoskopbild ist meistens kreisförmig dargestellt und besteht aus verschiedenen Symbolen.
Auf Grund eines Horoskopbildes deutet ein Astrologe nicht nur den Charakter und Neigungen eines Menschen, sondern zieht auch Rückschlüsse auf seine Talente und sein entwicklungsfähiges Potential.
Ein Horoskop besteht aus vier verschiedenen Ebenen, die miteinander in Beziehung gesetzt, ein individuelles Profil des betreffenden Menschen darstellt.
Die Betrachtung des Horoskopes von aussen nach innen:
1. Häuser / 2. Tierkreiszeichen / 3. Planeten / 4. Aspekte
Die Häuser
Es gibt 12 Lebensbereiche im Horoskop, die die 12 Tierkreiszeichen widerspiegeln. Angeschnitten mit dem Aszendent (lat: ‚ascendere‘ = aufsteigen, das Zeichen, das am östlichen Horizont zum Zeitpunkt der Geburt gerade ‚aufgeht‘), teilt sich das Horoskop in 4 Quadranten, die sich nach einem Berechnungssystem wiederum in 3 Häuser aufteilen.
Je nach Verteilung der Planeten im einzelnen Horoskop hat jeder Horoskopeigner ganz individuelle Schwerpunkte im Leben. Während für einige Selbstdarstellung (Haus 5) wichtig ist, gehen andere in der Familie (Haus 4) oder in Freundschaften (Haus 11) auf. Wie harmonisch oder herausfordernd die einzelnen Lebensbereiche erlebt werden können, wird vom Astrologen anhand der Zeichen, Planeten-Stellungen, Aspekte und der miteinander verknüpften, sogenannten Herrscherbeziehungen abgelesen.
Die Tierkreiszeichen
Der Zusammenhang zwischen Tierkreiszeichen und Sonnenbahn lässt sich am einfachsten über die Jahreszeiten bzw. über die Monate veranschaulichen: In jedem Monat steht die Sonne in einem anderen Tierkreiszeichen, das durch seine Einbindung in den Jahresrhythmus bereits einen deutlichen Hinweis auf die ihm zugeordneten Bedeutungen zulässt.Die Qualität der Tierkreiszeichen besteht jedoch auch dann, wenn sich die Sonne nicht in ihnen befindet, vergleichbar mit einem Haus ohne Mieter oder einem Beet, in dem keine Pflanzen gesät wurden. Die Tierkreiszeichen „färben“ gleichsam als klimatisch-charakteristischer Hintergrund die Planetenenergien, also Sonne, Mond und alle weiteren Planeten. Man könnte auch sagen, die Planeten können nur so wirken, wie das Tierkreiszeichen, in dessen Abschnitt sie sich befinden, es zulassen. Für sich genommen, sind die Tierkreiszeichen also wirkungslos, sie müssen durch die Planeten „aktiviert“ werden, deren Wirkung sie „einfärben“, also verstärken, verändern oder schwächen können.
Die Planeten
Die psychologische Astrologie arbeitet mit 10 (teilweise 12) Himmelskörpern, vereinfacht Planeten genannt, wobei dieser Begriff astronomisch nicht für alle dieser Komponenten korrekt ist. Im astronomischen Begriffssystem gelten Sonnen und Mond natürlich nicht als Planeten. Die Sonne ist unser Zentralgestirn. Sie steht im Mittelpunkt unseres Planetensystems und wird sowohl von Planeten wie auch von der Erde umkreist. Ebenso ist auch der Mond kein Planet. Er ist unser Trabant, der um die Erde kreist.
Diese 10 Himmelskörper repräsentieren verschiedene Persönlichkeitsanteile, die in jedem Geburtshoroskop individuell angelegt sind.
Stichworte:
1. Sonne: Selbstbewusstsein, Mentales-Ich, Willensenergie
2. Mond: Sympathie/Antipathie, Gefühls-Ich, Reflektionskörper
3. Saturn: Verantwortung und Disziplin, Körper-Ich, Sicherheit
4. Mars: Antrieb, sich messen, kämpfen, Männlichkeit
5. Venus: Schönheit, Genussfähigkeit, Harmonie, Sinnlichkeit, Weiblichkeit
6. Merkur: Kommunikation, Vernetzung, Informationsaufnahme
7. Jupiter: Sensorik, Optimismus, Horizonterweiterung, Glücksplanet
8. Uranus: Perfekte Welt, Schöpferisches Denken, Erfindergeist
9. Pluto: Idealer Mensch, Wille, Höherer Wille, Macht-/Ohnmacht
10. Neptun: Bedingungslose Liebe, Traum, Illusion
Winkelbeziehungen zwischen den einzelnen Planeten
Als Aspekte bezeichnet man im Horoskop die Winkelbeziehungen zwischen den einzelnen Planeten. Dabei wird untersucht, in welchem Gradabstand sich zwei Planeten im Tierkreis befinden.